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Methodischer Konstruktivismus

06.07.2013 11:37

Methodischer Konstruktivismus und die Präferenzen dieser Sichtweise

Der Erlanger Konstruktivismus – nach seiner geografischen Herkunft als „Konstruktivismus der Erlanger Schule“ und neuerdings als Methodischer Konstruktivismus bezeichnet – wurde von dem Musikwissenschaftler, Historiker und Heidegger-Kritiker Wilhelm Kamlah und dem Logiker und Mathematiker Paul Lorenzen in der 1960er Jahren begründet.

Dem methodischen Konstruktivismus geht es um eine strukturierte, widerspruchsfreie, vollständige und methodische Begründung aller Wissenschaften. Aus diesem Grund wird versucht, die Frage nach dem Anfang von Erkenntnis zu fundieren, um nicht schon zu Beginn der Theoriebildung unreflektierte Vorannahmen einfließen zu lassen. Die besondere Auf-merksamkeit liegt dabei auf der „methodischen Sicherung beim Aufbau von Termini“ (Petersen 1997:3). Denn die Rekonstruktion der sprachlichen Mittel der Wissenschaften ist immer auch eine Konstruktion ihrer Gegenstände; daher auch die Verwendung des Begriffes „Methodischer Konstruktivismus“. Ziel dieser Vorgehensweise ist die Begründung eines konstruktiven wissenschaftlichen Ansatzes, der sich an einer gesicherten Basis orientiert (vgl. ebd.). Verbunden mit diesem wissenschaftlichen Erkenntnisparadigma ist auch die Forderung an die erziehungswissenschaftliche Praxis, ihre Forschungen und Ergebnisse in einem prinzi-piell offenen diskursiven Prozeß zu verteidigen (ebd.). Nach dieser Arbeitsweise liegt der Schwerpunkt nicht auf der Definition eines Begriffs, also auf der sprachlichen Fixierung eines Sachverhaltes, sondern, es geht vielmehr um die Darlegung eines terminologischen Erzeu-gungsprozesses und damit in seinem rekursiven Gebrauch verwendbaren konstruktivistischen Analyseverfahrens (vgl. ebd.:4).

Bezogen auf Gewalt ist der Methodische Konstruktivismus nicht um eine wissenschaftliche Theorieformulierung bemüht. Trotzdem ist eine methodisch-konstruktivistische Betrachtung und Bearbeitung des Gewaltphänomens möglich, die auch verwertbare Ergebnisse über den Objektbereich und auch über das verwendete Wissenschaftsmodell liefert; und dies geschieht mit den urteilsfreien Annahmen über das Individuum, die Gesellschaft o.ä.. Ausgangspunkt wissenschaftlicher Auseinandersetzung ist lediglich die gegebene Situation, daß sich Menschen sprachkompetent in ihrem Lebensalltag orientieren (ebd.:5). All diese Aspekte des Methodischen Konstruktivismus bieten für Pädagogen und Pädagoginnen, die sich selbst ein Urteil über pädagogische Sachverhalte bilden, eine geeignete Plattform.

Welche Vorteile bietet eine Streitschlichterausbildung auf der Basis des Methodischen Konstruktivismus? Petersen (2010) hält hierzu folgende Punkte fest:

In erster Linie orientiert sie sich an den lebensweltlichen Bedingungen der Beteiligten und arbeitet diese auf. Dies gelingt nur in einem gemeinschaftlich gestalteten Dialog. Die Ausformulierung der zu verwendeten Begrifflichkeiten ist so zu wählen, dass diese die Lebenswelt der Beteiligten reflektieren und dabei eine klare Verständigung ermöglichen. Die Nut-zung der Termini wird gemeinsam mit den Beteiligten eingeübt.

Es wird viel Platz eingeräumt für offene Diskurse mit den Beteiligten in Form eines rationalen Dialogs. Gleichzeitig werden die „Verfahren des rationalen  Dialogs“ (Krope/Klare 1977)  eingeübt, die einen angemessenen wechselseitigen Umgang der Teilnehmer bei diskursiven Austauschprozessen ermöglichen. Für ein funktionierendes Kommunikationsumfeld wird eine den Bedingungen (Regeln) des rationalen Dialog verpflichtete Kommunikationsgemeinschaft aufgebaut (vgl. Kap. 4.4.2).

 

 

Literatur:

Krope, P./Klare, T. (1977): Verständigung über Alltagsnormen. Der rationale Dialog - das Verfahren einer undogmatischen Rechtfertigung von Verhaltensnormen. Ein Kursprog-ramm für den Sekundaunterricht. München usw.1977.

Petersen, P. J. (2010): Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen zu Streitschlichterin-nen und Streitschlichtern. Ein Grundkurs. Kiel 2011. [Ms., unveröffentlicht.]

Petersen, P. J. (1997): Der Terminus Gewalt. Versuch einer terminologischen Bestimmung auf der Grundlage des methodischen Konstruktivismus. Monographie zur konstruktiven Erziehungswissenschaft. Arbeitsgruppe konstruktive Erziehungswissenschaften (AKE) am Institut für Pädagogik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Hrsg.).

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Thema: Methodischer Konstruktivismus

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