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Ursachen der Gewaltneigung

Gewaltneigung aufgrund fehlender Anerkennung

Helsper (1995) ist der Überzeugung, dass die Ursache vieler Gewalthandlungen in der Schule die Folge fehlender schulischer Anerkennung ist, die durch die hohe Leistungserwartung der Familie zudem noch verstärkt wird.

Die sozialen Beziehungsverhältnisse von Kindern erleben stetigen Wandel. Insbesondere mit dem Beginn des Schullebens werden sie mit neuen Beziehungskonstellationen konfrontiert, die andere Anerkennungsprozesse mit sich bringen als die familiären. Das familial-gewohnte Beziehungsverhältnis wird zunehmend durch das sozial-distanzierte verdrängt oder gar abgelöst. Daher vertritt Helsper die These, dass die Schule als „Transformator“ von Anerken-nungsverhältnissen die psychische Integrität des Schülers gefährdet und ihn in unzureichendem Maße individualisiert und keine notwendige Unterstützung bietet (vgl. Helsper 1995: 355). In seiner Begründung sieht man u.a. folgende Argumentationen:

  • Die Schule wird der Aufgabe der Stabilisierung und Konsolidierung von Schüler-selbstvertrauen im Sinne der Selbstintegration nicht gerecht
  • Eine ganzheitliche Schülererziehung ist nicht vorhanden
  • Es existiert eine distanzierte und stark leistungsbezogene Lehrerhaltung

 

Literaturhinweis:

Helsper, W. (1995): Sozialisation. In: Krüger, H.-H./Helsper, W.: Einführung in Grund-begriffe und Grundfragen der Erziehungswissenschaft. München.

 

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